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AutorenbildRedaktion

34 Jahre Dachmusik

Posaunenchor Böhlitz-Ehrenberg:


Seit nunmehr 34 Jahren steigen die Frauen und Männer des Posaunenchors Böhlitz-Ehrenberg – ausgestattet mit ihren Blas­instrumenten und Gehörschutz (es könnte ja jeden Moment die Sirene der Feuerwehr losgehen) im Sommer­halbjahr monat­lich auf das Dach der Heinrich-Pestalozzi-Oberschule und geben von dort oben ein abwechs­lungs­reiches Blaskonzert.


Am ersten Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober des Jahres 1990, war es Martin Hirse, seines Zeichens Chorleiter, der die Tradition des »Turmblasens« in Böhlitz-Ehrenberg zusammen mit seinen Chormitgliedern wieder aufleben ließ. 1936 hatten die Nazis die Kirchenmusik verboten und auch zu DDR-Zeiten war es nicht erlaubt, vom Dach der Schule Kirchenmusik zu spielen. Der Weg zum Wiederaufleben der Tradition war also lang und hart.


Die Chormitglieder steigen die zahlreichen Schultreppen hinauf bis unters Dach, vorbei am ehemaligen Werkraum, dann über eine schmale Treppe und durch die Dachluke hinauf auf das Podest. Platz ist hier gerade mal für vier bis fünf Personen, schließlich müssen ja die Notenständer auch noch Platz finden. Der Gehörschutz wird griffbereit auf der Dachluke platziert, um ihn im Falle des Sireneneinsatzes schnell zur Hand zu haben. Man möchte ungern mit den Posaunenchormitgliedern tauschen, wenn die Feuerwehr über die Sirene zum Einsatz rufen muss. Und wenn das Wetter einmal nicht so mitspielt, dann trotzen die Posaunenchormitglieder auch einer steifen Brise. Die Notenblätter werden dann einfach am Ständer fest­geklammert. Und dann geht es auch schon los und über den Dächern unseres Ortes erklingen wohlklingende Posaunenklänge und erfreuen die Böhlitz-Ehrenberger in der Nähe und bei günstigem Wind auch in der Ferne.


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