Historisches Klassenzimmer
- Kirsten Haasch
- 3. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Förderverein Ortsgeschichte Böhlitz-Ehrenberg e. V.:

Freudige Überraschung, als wir die Zusage erhielten, das historische Klassenzimmer aus Gundorf zu beherbergen. Hintergrund der Entscheidung ist die geplante Sanierung der Grundschule Gundorf, die aus ihrem angestammten Domizil in der Bauzeit ab April 2025 in ein Interim ausziehen muss. Dieser Containerbau wurde Anfang Februar 2025 gegenüber des Standortes der Grundschule an der Leipziger Straße gestellt. Vorausgegangen waren Abriss- und Erdarbeiten auf dem Areal.
Das historische Klassenzimmer bildete einen Einblick in die Schulgeschichte und befand sich in einem Nebengebäude auf dem Schulgelände in Gundorf. Am 12. Februar 2025 erhielten wir das historische Mobiliar – zehn Schulbänke und ein Lehrertisch – aus den Händen der Schulleiterin Frau Etzold als Dauerleihgabe.
Der Transport der Möbel wurde durch den Ausbildungsleiter der Jugendfeuerwehr Böhlitz-Ehrenberg, Markus Kupka, organisiert. Viele fleißige Hände unterstützten den Umzug, so dass dieser schnell bewältigt war. Vielen Dank an alle Helfer.
In unserem Heimatmuseum mussten wir großflächig umräumen und können nun ein historisches Klassenzimmer präsentieren. Damit zeigt ein Raum den Ursprung des Gebäudes. Errichtet wurde das Haus 1877 als Schule zu Böhlitz-Ehrenberg. Der Bau war nötig, da der Ort 1876 von Gundorf ausgeschult worden war. Das am 15.10.1877 eingeweihte Haus hatte zwei Klassenzimmer und eine Lehrerwohnung. Der ursprüngliche Eingang befand sich rückseitig. Die 76 Kinder wurden von einem Lehrer unterrichtet. 1887 musste die Schule erweitert werden. An der südlichen Seite wurde ein Klassenzimmer und eine Lehrerwohnung angebaut. Auch wurde ein Hilfslehrer eingestellt. Durch die rasch ansteigende Schülerzahl auf 238 Kinder erfolgte 1890 an der nördlichen Seite erneut ein Anbau mit weiteren Klassenzimmern. Eine Vergrößerung des Gebäudes war nicht mehr möglich, da kein eigenes Areal mehr zur Verfügung stand. Steht man heute vor dem Haus, kann man bei genauer Betrachtung der oberen Etage den Versatz der Fensterhöhen und damit die zwei Anbauten erkennen.

1903 zog die Schule in das neu errichtete Haus in der Pestalozzistraße, welches übrigens aufgrund der steigenden Schülerzahlen ebenfalls zweimal – 1906 und 1908 – erweitert wurde.
Im alten Schulgebäude war fortan die Gemeindeverwaltung von Böhlitz-Ehrenberg tätig. Der Straßenabschnitt der heutigen Südstraße zwischen Auenstraße und Leipziger Straße hieß bis 1915 Schulstraße.
Seien Sie neugierig! Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Heimatmuseum, dienstags 15.00–18.00 Uhr, Südstraße 10.
Kirsten Haasch
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